Das Dorfgemeinschaftshaus entstand im Zentrum von Neu-Haidemühl. Der ausgewählte Bauplatz ist topografisch deutlich bewegt und prägt die Ortsmitte stark. Ein ländlicher Bezug zu der Umgebung wird durch die Geschossigkeit, die Wahl des Satteldaches und der Klinkerfassade hergestellt. Dadurch bekommt das Dorfgemeinschaftshaus einen dörflichen Charakter ohne den Zeitpunkt der Entstehung zu verleugnen.
Durch die Untergliederung in zwei Gebäudeteile (Haupt- u. Nebenhaus) mit jeweils unterschiedlicher Nutzung erhält das Dorfgemeinschaftshaus ein angemessenes Baukörpervolumen. Somit entsteht ein lockeres Ensemble, welches mit seinen langgestreckten Hauptkörpern den Straßenraum bestimmt.
Die innere Struktur weist eine vielfältige Funktionalität und hohe Flexibilität auf, die eine autarke Nutzungsmöglichkeit gewährleistet. Zwischen den beiden Gebäudeteilen treffen sich alle Haupterschließungen.
Zum Einen ist es der Knotenpunkt der inneren Funktionen, zum Anderen die städteräumliche Verbindung zwischen dem Dorfplatz vor dem Gebäude mit Bezug zur Straße und dem Festplatz mit Orientierung zum Park der Erinnerung. Die Räume des Haupthauses dienen vorwiegend dem gemeinschaftlichen Vereinsleben, das Herzstück ist ein teilbarer Multifunktionsraum für ca. 330 Personen. Die Büroräume der Gemeinde, ein Versammlungsraum, die Räume des Jugendclubs und die zentrale WC-Anlage befinden sich im südlichen Gebäudeflügel - dem Nebenhaus. Im Untergeschoss liegen die Räume des Schießsportvereins mit einer Wettkampf-Schießbahn, dem zughörigen Zuschauerraum und Nebenräumen sowie eine vierbahnige Wettkampfkegelbahn.
Das Dorfgemeinschaftshaus bildet eine erkennbare Einheit mit dem angrenzenden Gebäudekomplex der Feuerwehr und Kalthalle und schafft es mit seiner zeitgemäßen Konstruktion, ein Wechselspiel traditioneller Elemente und moderner Architektursprache zu entwickeln.
